Greenwashing war gestern
Nachhaltigkeit ist für eine wachsende Zahl von Unternehmen nicht mehr nur ein Argument, das sich gut im Marketing macht, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. In einer Zeit, die geprägt ist von Lieferengpässen bei Rohmaterial und rapide steigenden Energiepreisen, gewinnt der effiziente Umgang mit den knappen und teuren Ressourcen an Bedeutung. Auch Zero Emission und CO2-Neutralität rücken zunehmend in den Fokus.
Für den Weg in eine zukunftsfähige Wirtschaft gibt es viele Ansätze. Der vielleicht nachhaltigste – um in der Begriffswelt zu bleiben – ist der der »starken Nachhaltigkeit«: Dieses Konzept stellt die Ökologie ins Zentrum aller Anstrengungen. Die Idee: Nur in einem intakten Ökosystem kann sich ein starkes Sozialsystem bilden, und erst dieses bringt eine langfristig funktionierende Wirtschaft hervor. Eine Gesellschaft, die ihre Umwelt jenseits der Regenerationsfähigkeit ausbeutet, ist langfristig nicht wirtschafts-, geschweige denn überlebensfähig.
Mehr Nachhaltigkeit erreicht man also zuallererst über ökologisches Handeln. Dessen Bedeutung rückt derzeit stärker ins Bewusstsein als je zuvor. Noch vor wenigen Jahren waren Energieeffizienz und ein sparsamer Ressourceneinsatz vor allem Verkaufsargument für Unternehmen, die »sich einen grünen Anstrich geben« wollten. Jetzt werden sie zur Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit. Spätestens seit Energiepreise explodieren und selbst Rohstoffe, von denen man dies nicht erwartet hätte – Holz zum Beispiel – zum Luxusgut werden, wird auch für die Letzten sichtbar: So wie bisher kann es nicht weiter gehen.