Ziel: kleinere Fußabdrücke

Wie können KMU systematisch ein Klimamanagement aufsetzen? Das Projekt KliMaWirtschaft gibt Antworten. Die micro resist technology GmbH hat das Angebot ausprobiert.

© Fraunhofer IPK / Larissa Klassen
Die micro resist technology GmbH entwickelt, produziert und vertreibt innovative Photoresiste, Polymere, Photopolymere und Prozesschemikalien für die Mikro- und Nanostrukturierung. Dr. Sylvia Herrndorf verantwortet das Qualitäts-, Umwelt- und Projektmanagement, Dr. Thomas Wiglenda ist Chemiker in der FuE und unterstützt die Erstellung einer Treibhausgas-Bilanz für das Unternehmen.

Was ist das Ziel des Projekts KliMaWirtschaft?

Orth:

Das Projekt möchte kleine und mittlere Unternehmen von einem Grund­verständnis »wie lässt sich Klimaschutz anpacken« zur Definition und Umsetzung konkreter Maßnahmen führen. Dazu werden Workshops und Anleitungen angeboten, die die Betriebe dort abholen, wo sie stehen. Das Angebot ist kostenlos, bisher haben es rund 300 Unternehmen in Anspruch genommen.

Herrndorf:

Und das ist gut so! KMU machen den größten Teil der deutschen Wirtschaftskraft aus und sollten – meinen wir – auch beim Klimaschutz in Summe den größten Effekt erreichen.

Was hat micro resist motiviert, an dem Projekt teilzunehmen?

Herrndorf:

Unsere Kunden fragen zunehmend nach den Treibhausgas (THG)- Emissionen einzelner Produkte. Weil wir die Zahlen selbst nicht kannten, konnten wir das bisher nicht beantworten. Wir haben zwar seit 2011 ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem, aber Emissionen beziffern ist ein eigenes Thema.

Wiglenda:

Wir haben die chemische Expertise, um THG-Emissionen unserer Produkte zu ermitteln, aber uns fehlten die methodischen Kompetenzen. Das beginnt schon mit der Frage nach dem richtigen Maßstab: Betrachten wir das ganze Unternehmen, die Geschäftseinheiten oder liefert uns das einzelne Produkt die meisten Informationen? Und in letzterem Fall: Woher kriegen wir belastbare Zahlen für die Grundstoffe? 

Und hier schafft KliMaWirtschaft den nötigen Zugang? 

Orth:

Genau. Wir starten mit Workshops und Regionalgruppentreffen, die erläutern, wie man die Klimabilanzierung angehen kann. Dazu führen wir die Unternehmen an Tools heran, mit denen sie im Nachgang ihre THG-Bilanz erstellen. Darauf aufbauend werden in weiteren Workshops Maßnahmen zur Verbesserung ausgewählt, die in einer umfassenden Klimaschutz-Strategie münden. Dafür entwickeln wir eine Toolbox mit Anregungen. 

Herrndorf:

Dieser systematische Ansatz macht das Projekt für uns so interessant. Wie bei vielen Unternehmen ist für uns Zeit der limitierende Faktor. Da hilft die strukturierte Anleitung, um das Thema möglichst effizient zu verfolgen. 

Wiglenda:

Mich beeindruckt besonders, wie gut die Inhalte aufbereitet sind. Man bekommt das Wissen sehr kompakt und erspart sich viel Recherche. Das beschleunigt den Einstieg massiv. Wir stecken jetzt in der Erstellung unserer THG-Bilanz und sind schon sehr gespannt auf die Strategieentwicklung im Folgeworkshop.

© Fraunhofer IPK / Larissa Klassen
Dr. Ronald Orth leitet am Fraunhofer IPK die Abteilung Business Excellence Methoden. Sein Team unterstützt mit dem Projekt KliMaWirtschaft KMU beim Klimamanagement.

Weitere Informationen

 

Forschungsprojekt

KliMaWirtschaft

Das Projekt unterstützt Unternehmen beim systematischen Aufsetzen eines umfassenden Klimaschutzes unter Beibehaltung des wirtschaftlichen Erfolgs.  

Förderhinweis

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Förderaufrufs für innovative Klimaschutzprojekte der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert. Förderkennzeichen: 67KF0166A.

Thema

Nachhaltiges Wirtschaften

Nachhaltiges Wirtschaften strebt langfristige ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext an. 

 

Lösung

Nachhaltigkeitsstrategie und CSRD

Zusammen mit dem Verbund Produktion bietet das Fraunhofer IPK Unternehmen einen optimalen Einstieg in die erfolgreiche Nachhaltigkeitsberichterstattung.