Digital integrierte Produktion

Trends für Forschung und Entwicklung 2022 / 2023

Gäbe es eine Initiative, die das Produktionswort des Jahres kürt, dann wäre der aktuelle Gewinner vermutlich: Wandlungsfähigkeit. Flexibilität bei gleichzeitig hoher Resilienz wird für fertigende Unternehmen zunehmend zur Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Existenz. Ohne sie lassen sich nicht nur Krisensituationen, sondern auch alltägliche Kundenerwartungen kaum noch bewältigen. In diesem Kontext werden Digitalisierung und Vernetzung unverzichtbare Schlüssel zum Erfolg. Lesen Sie hier mehr zur aktuellen Situation der Produktion.

Wir haben uns bei unseren Industriepartnern umgehört und sie gefragt, welche Herausforderungen und Bedarfe Fertigungsunternehmen ganz konkret in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Das Ergebnis: Technologien für fünf Themenfelder, die für uns in den nächsten Jahren oberste Priorität haben.

Datenmanagement, -vernetzung und -­analyse

Nullen und Einsen in der Fabrik

Egal, mit wem man spricht im industriellen Umfeld, alle reden von der Herausforderung, Daten zu erfassen und geeignet zu speichern, sicher zu übertragen und intelligent auszuwerten. Hinter all dem steht das Ziel, mit datengetriebenen Lösungen Prozesse effizienter zu gestalten oder neue Geschäftsmodelle zu generieren. Doch wie soll das funktionieren? 

Unsere Lösungen für dieses Themenfeld:

  • IIoT-Architekturen, die aus Rohdaten aussagefähige Daten extrahieren
  • Cloud- und Edge-Technologien zur Anwendung in der Produktion
  • Datendurchgängigkeit auf Basis von PDM, PLM und weiteren Technologien 
  • Digitale Zwillinge für alle Unternehmensbereiche und Technologieebenen
  • Unternehmenscockpits, die domänenübergreifend Daten zusammenführen

Mehr zu datengetriebenen Lösungen

Fertigungssysteme und Produktionssteuerung

Fertigung ohne Takt und Band

Das wichtigste Argument für eine datengetriebene, ­vernetzte Fertigung liegt in ihrem Potenzial, Flexibilität in die Produktion zu bringen. Lange Zeit waren ­starre Produktionsstrukturen alternativlos, wenn schnelle Durchläufe gefragt waren. Jetzt werden sie obsolet. Statt hochinte­grierter, fest verketteter Anlagen favorisieren Produktions­fachleute zunehmend modulare Anlagen­systeme, die flexibel kombiniert werden. 

Unsere Lösungen für dieses Themenfeld:

  • Agiles Prozessmanagement für flexible Produktionsorganisation
  • Virtuelle und physische Adapter und Sensoren als Basis für Vernetzung
  • Modulare Shopfloor IT zur Synchronisierung heterogener Produktionssysteme
  • Intraprozesslogistik mit fahrerlosen Transportsystemen
  • Teilautonome Prozessketten bis hin zu selbstorganisierender Produktion
  • Virtuelle Inbetriebnahme mit digitalen Prozess-, Fabrik- und Anlagenzwillingen

Mehr zu modularen Anlagensystemen

Intelligente mechatronische Anlagentechnik

Wenn die ­Maschine ihren Zustand meldet

Auch wenn das zentrale Anliegen von digital integrierter Produktion oder Industrie 4.0 die Vernetzung von Industrie-anlagen ist – die einzelne Maschine bleibt ein zentraler Ansatzpunkt für Optimierung. Das aus mehreren Gründen: Vernetzung erfordert Schnittstellen, die zunächst an der individuellen Anlage realisiert werden müssen. Und auch bei Themen wie der Ressourceneffizienz geht auf der Anlagenebene die Entwicklung stetig weiter.

Unsere Lösungen für dieses Themenfeld:

  • Sensorik für Anlagen für Erstausstattung und Retrofit
  • Bearbeitungsstrategien und -technologien für neue Werkstoffe
  • Kraftgeregelte und handgeführte Robotik für Bearbeitung und Handling
  • Innovative Fertigungsverfahren wie Additive Fertigung oder Spritzguss mit metallischen Werkstoffen
  • Sensorintegration in additiv gefertigte Bauteile

Mehr zu Anlagenoptimierung

Wissen und Assistenz in der Produktion

Der Mensch im Mittelpunkt

Auch wenn Künstliche Intelligenz und autonome Lösungen zunehmend die Fertigung erobern: Ohne qualifizierte Mitarbeitende geht in der Produktion nichts. Und die sind vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels immer schwerer zu kriegen. Daher ist es umso wichtiger, Menschen in der Produktion bestmöglich zu unterstützen, ihr Wissen zu übertragen und ihre Arbeitsfähigkeit möglichst lange zu erhalten.

Unsere Lösungen für dieses Themenfeld:

  • Semantische Datenstrukturen als Basis für intelligente Interpretation
  • Entscheidungsvorbereitung auf Basis automatisierter Datenauswertung
  • Interaktive Assistenzsysteme mit kontextsensitiver Benutzendenführung
  • Ergonomie- und Kraftunterstützung mit körpergetragener Robotik
  • Wissens- und Kompetenzmanagement mit effektiven, systematischen Lösungen
  • Serious Games und Lernfabriken zur Qualifizierung für die digitale Transformation

Mehr zu kontextsensitiver Assistenz 

Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit

Greenwashing war gestern

Nachhaltigkeit ist für eine wachsende Zahl von Unternehmen nicht mehr nur ein Argument, das sich gut im Marketing macht, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. In einer Zeit, die geprägt ist von Lieferengpässen bei Rohmaterial und rapide steigenden Energiepreisen, gewinnt der effiziente Umgang mit den knappen und teuren Ressourcen an Bedeutung. Auch Zero Emission und CO2-Neutralität rücken zunehmend in den Fokus. 

Unsere Lösungen für dieses Themenfeld:

  • Energie- und Ressourceneffizienz durch optimale Prozessparameter
  • Lebenszyklusgestaltung anhand von Nachhaltigkeitskriterien
  • Remanufacturing und Refurbishing für Materialeffizienz und Abfallvermeidung
  • Konzepte der Kreislaufwirtschaft für eine nachhaltige Güterproduktion
  • Nachhaltigkeitsbenchmarking und -cockpits für zukunftsfähige Unternehmensgestaltung

Mehr zu Nachhaltigkeit