BatteryPass-Ready entwickelt Testumgebung für den Batteriepass

Der Batteriepass tritt mit dem Start des Projekts BatteryPass-Ready zum 1. April 2025 in eine erste Umsetzungsphase. Ziel des Projekt-Konsortiums ist es, eine Testumgebung für Anwender des Batteriepasses zu entwickeln und allen Akteuren im Batterie-Ökosystem zugänglich zu machen. Für diesen Schritt in die Umsetzung digitaler Produktpässe nutzt BatteryPass-Ready die Inhalte aus dem Vorgängerprojekt BatteryPass als Grundlage. Das Projekt BatteryPass-Ready läuft über zwei Jahre und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gefördert.

Batterien spielen für eine nachhaltige Energieversorgung eine tragende Rolle. Das gilt für industrielle Stromspeicher, aber auch für die Elektromobilität. Ab Februar 2027 gilt der EU-verpflichtende Batteriepass, der Transparenz bei Daten aus dem gesamten Batterielebenszyklus wie Produktion, Nutzung und die verstärkte Kreislaufführung erzeugt. Das stellt Anbieter und Produzenten von Batterien vor Herausforderungen: Sie müssen ihr Datenmanagement umstellen und die technischen Voraussetzungen für den Batteriepass schaffen. Für kleinere und mittlere Unternehmen mit geringen Ressourcen ist das mit großen Hürden verbunden.

 

Testen, analysieren und vorbereiten für den verpflichtenden Batteriepass

Für diese Unternehmen entwickelt das BatteryPass-Ready-Konsortium eine Testumgebung, die die Einführung des Batteriepasses bei Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erleichtern und zu mehr Sicherheit in der Umsetzung verhelfen soll: Inverkehrbringer und Dienstleister können bereits in der Entwicklungsphase prüfen, ob ihre Lösungen konform zu den EU-Standards sind und damit eine reibungslose Anbindung an das geplante System sicherstellen.

„Die transparente, interoperable und vertrauenswürdige Bereitstellung von Daten ist der Grundstein für den Erfolg des digitalen Produktpasses. Mit dem Projekt „BatteryPass-Ready“ schaffen wir eine Testumgebung, um den Batteriepass schnell zu verbreiten und ihn für die Industrie sicher und direkt nutzbar zu machen, denn zuverlässige Daten werden zu Gold in der digitalen Kreislaufwirtschaft.“ sagt Prof. Hanselka, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft.

 

In der Testumgebung können Anwender

  • Laufende Entwicklungen zu verpflichtenden Datenpunkten analysieren,
  • Bereitgestellte Testdaten nutzen oder eigene Daten einbeziehen,
  • Vollständigkeit und Plausibilität der Daten testen,
  • Konformität des Batteriepasses mit Standards sicherstellen,
  • Tests durchführen, überwachen und protokollieren,
  • Emulationsumgebungen nutzen – insbesondere für Komponenten, die durch die Europäische Kommission bereitgestellt und betrieben werden (z.B. Registry).

Darüber hinaus wird das Projekt Handlungsleitfäden für Politik und Unternehmen zur Verfügung stellen:

„Digitale Produktpässe wie der Batteriepass sind ein zentraler Enabler, wenn es um den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft geht. Aber sie sind noch viel mehr: Wir müssen sie als Effizienztool begreifen, das weit darüber hinaus geht, die EU-Batterieverordnung zu erfüllen. Sie helfen uns dabei, Ressourcen einzusparen, unabhängiger bei kritischen Rohstoffen zu werden und neue Wertschöpfung im Batterie-Ökosystem zu schaffen. Je früher insbesondere kleine und mittlere Unternehmen Erfahrungen in der Anwendung sammeln, desto schneller und flächendeckender können sich die Akteure von Mehrwerten digitaler Produktpässe überzeugen – und sie nutzen“, freut sich acatech Präsident Thomas Weber über den Projektstart.

Als Nachfolgeprojekt des BatteryPass-Projekts erhalten Stakeholder mit BatteryPass-Ready eine zentrale Anlaufstelle, die über den aktuellen Stand zur Einführung des Batteriepasses informiert. Handlungsoptionen an die Politik sollen die administrativ herausfordernde Einführung des Batteriepasses begleiten. Ein enger Austausch der Stakeholder in Workshops und weiteren interaktiven Formaten ist daher Bestandteil des Projektkonzepts.