Industrie plus Biologie gleich Zukunft

Drei Jahre lang hat das Projekt BioFusion 4.0 untersucht, wie die Produktion mit biologischen Prinzipien nachhaltiger, zirkulärer und resilienter werden kann.

Herausgekommen sind eine Reihe von Ansätzen für die Fertigung von morgen, die in Demonstratoren technisch umgesetzt wurden. Sie berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus industrieller Produkte. Für die frühen Lebenszyklusphasen zeigen sie, wie Nachhaltigkeitsinformationen ab der Produktentwicklung berücksichtigt werden können. Die Produktionsphase wird durch biobasierte Materialien, selbstorganisierende Multiagentensysteme und Ergonomieerkennung ökologisch und sozial optimiert. Das zirkuläre End of Life abbaubarer Produkte wird durch automatische Bilderkennung unterstützt. Wir stellen die erarbeiteten Lösungen vor. 

© Mercedes-Benz AG
Zentraler Demonstrator am Beispiel Batteriesteuerungsmodul bei Mercedes-Benz im Werk Marienfelde

Geschäftsmodelle für die Biologische Transformation

Wie lassen sich bestehende Geschäftsmodelle verbessern, welche Wirkungen haben Anpassungen? Geschäftsmodellmuster aus den techno­logischen Teilprojekten, der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft begründen einen Katalog von Optimierungsmöglichkeiten.

Intelligente Rückführung von Wertstoffen

Intelligente Bilderkennung bestimmt die Art und Menge entsorgter Produkte. Auf dieser Basis werden optimale Logistikprozesse und Bear­beitungsstrategien für jedes Produkt vorgeschlagen, deren effektive Umsetzung unterstützt und vor möglichen Gefahrenquellen gewarnt.

Engineering biologisch transformierter Produkte

Digitale Zwillinge physischer Produkte und integrierte Datenbanken ermöglichen eine Echtzeit-Ökobilanzierung entlang des Produkt-Lebenszyklus. Die Integration von Plan- und Realdaten unterstützt das Monitoring von Umweltauswirkungen und Optimierungen am Produktdesign.

Bionische Integration für vernetzte Produktionssysteme

Das interaktive Lagebild unterstützt das Management ganzheitlicher Produktionssysteme und dient als Instrument zum Krisenmanagement. Eine Umfeldanalyse macht Veränderungen frühzeitig sichtbar. Das Lagebild unterstützt die Bewertung von Alternativen. 

Ökologisch intelligente Services für die Produktion

Ein Multiagentensystem zur dezentralen Steuerung von Produktionsprozessen bildet alle Akteure wie Menschen und Maschinen als Softwareagenten ab. Diese können dynamisch auf Störungen reagieren und Produktionsabläufe autonom organisieren.

Biointelligentes Werker-Assistenzsystem

Eine Weste mit Sensoren erfasst die Körperhaltung von Arbeitenden und erkennt etwa Zwangshaltungen an Montagearbeitsplätzen. Ein Abgleich mit ergonomisch idealen Standards bildet die Grundlage für gezielte Optimierung der Arbeitsbedingungen.

Additive Fertigung mit biogenen Polymeren

Ein biologisch abbaubarer Kunststoff wird erzeugt, indem Abfallfette in einer Fermentation mit Mikroorganismen in biogene Polymere umgewandelt werden. Diese werden zu 3D-Druck-Granulat für die Additive Fertigung von Bauteilen weiterverarbeitet.

Weitere Informationen

 

BioFusion 4.0

Integration biologischer Prinzipien in die Industrie 4.0

Förderhinweis

Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzeptes „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert und vom Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe, Bereich Produktion und Fertigungstechnologien (PTKA-PFT), betreut.