Ein Forschungsnetzwerk für Brasilien
Seit 2012 unterstützt das Fraunhofer IPK zusammen mit anderen Partnern den Ausbildungsdienst der brasilianischen Industrie SENAI beim Aufbau eines nationalen Forschungsnetzwerkes. Ziel ist, eine Brücke zwischen Universitäten und der brasilianischen Industrie zu bauen.
Ausbaubedarf bei der wissenschaftlichen Infrastruktur
Brasilien ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von knapp 2 Billionen USD die größte Volkswirtschaft in Südamerika und ein wichtiger Akteur auf globaler Ebene. Das Land hat die Ressourcen und das Potenzial, eine führende Rolle in der internationalen Wissenschaftslandschaft zu spielen. Doch dafür braucht es eine solide Infrastruktur für Forschung und Entwicklung, sowie etablierte Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Daher wurde SENAI vom Dachverband der brasilianischen Industrie mit der Aufgabe betraut, im ganzen Land so genannte „Innovationsinstitute” aufzubauen.
Serviço Nacional de Aprendizagem Industrial (kurz: SENAI, übersetzt: „nationaler Ausbildungsdienst für die Industrielehre“) wurde 1942 gegründet und hat sich auf die Ausbildung von Fachkräften für industrielle Berufe spezialisiert. Heute arbeiten ca. 28 000 Angestellte in ganz Brasilien für die Organisation. Die Aufgabe, Einrichtungen der angewandten Forschung aufzubauen, stellte jedoch eine neue Aufgabe für SENAI dar.
Daher suchte die SENAI-Leitung nach internationalen Partnern, die bei der Strategieentwicklung und -umsetzung unterstützen konnten. Die Entscheidung fiel auf eine strategische Partnerschaft mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und dem Fraunhofer IPK.
Das Fraunhofer IPK übernahm die Planung und praktische Umsetzung des geplanten nationalen F&E-Netzwerks. Dabei sprachen vor allem zwei Punkte für das Berliner Institut: Die langjährige Erfahrung in angewandter Forschung und die erprobten Methoden und Referenzen aus dem Gebiet des Unternehmensmanagements zur strategischen Planung von Innovationsystemen.