Im öffentlich geförderten Projekt Virtual Modification of Aircraft Cabins (VMOD) wird das Ziel der Optimierung des Produktentstehungsprozesses im Flugzeuginterieur-Unikatbau verfolgt. Das Fraunhofer IPK agiert dabei als zentraler Partner der Lufthansa Technik AG (LHT), bei der Planung und Realisierung der Projektinhalte.
Das Projekt ist ein über vier Jahre angelegtes und in mehrere Projektphasen unterteiltes Projekt, das mittels agiler Entwicklungsmethoden umgesetzt wird. Es dient dazu, die Lufthansa Technik AG bei der Weiterentwicklung und Integration von Technologien und Methoden der Digitalisierung in den Produktentstehungsprozess zu unterstützen. Die Fertigung von Unikaten mit langen Durchlaufzeiten, bei denen eine Vielzahl von Fachdomänen miteinbezogen wird, steht dabei im Fokus.
Um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern sind geeignete Konzepte und Technologien für die Integration von PLM, Baukastenkonzepten, Kollaborationsapplikationen, virtuellen Technologien und eines digitalen Produktionsmanagements notwendig. Weiterhin nimmt die wachsende Prozessautomatisierung im Rahmen von Assistenzsystemen eine immer wichtigere Rolle ein. Im Rahmen des Projektes wurden folgende Konzepte und Prototypen umgesetzt:
- Der Hauptfokus des Projektes liegt in der Untersuchung zum Einsatz von Game-Enginges im Produktentstehungsprozess sowie die prototypische Umsetzung relevanter Use-Cases. Aufgebaut werden die Use-Cases auf einer am Fraunhofer IPK entwickelten Kollaborationsplattform für Virtual und Augmented Reality.
- Außerdem wurde ein Softwareprototyp entwickelt, die eine automatisierte Anpassung von Modellen an Scandaten ermöglicht. Dadurch erfolgt die exakte Dokumentation des As-Built- Zustands einer Flugzeugkabine.
- Zur Wiederverwendung von Bauteilen, wurde ein Baukasten entwickelt und in die Softwareumgebung des Kunden integriert.
- Es wurden umfangreiche methodische Untersuchungen zum Einsatz von MBSE im Kontext des Unikatbaus durchgeführt. Diese Methoden verfolgen das Ziel einer umfassenden Integration aller Gewerke in einen digitalen Entwicklungsprozess auf Basis von verschiedenen Modellen.
Die entwickelten Prototypen werden in gemeinsamen Studien getestet und die Mehrwerte der jeweiligen Anwendungsfälle evaluiert.