Der KI-Marktplatz

Künstliche Intelligenz ist heute einer der wichtigsten Treiber in der Produktentstehung. Sie auch für KMU leichter zugänglich zu machen, ist der Anspruch einer neuen Onlineplattform.

© it's OWL

Der digitale Wandel verändert die Produktentwicklung. Nicht nur der Softwareanteil, sondern auch die Komplexität der zu entwickelnden Produkte steigen. Mehr denn je ist die integrierte Expertise unterschiedlicher Fachdisziplinen gefragt. KI-Anwendungen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Sie können produzierenden Unternehmen dabei helfen, Entwicklungskapazitäten zu erhöhen und gleichzeitig Entwicklungszeiten und Herstellungskosten zu senken. Vielen Unternehmen fehlt aber die KI-Expertise, um diese Potenziale zu heben. Umgekehrt fehlt den Anbietern von KI-Lösungen oft der Zugang zu Kunden oder das nötige Domänenwissen. Um die beiden Seiten der Gleichung zusammen­zubringen, braucht es eine Plattform: den KI-Marktplatz!

Mit dem KI-Marktplatz entsteht ein einzigartiges Ökosystem, das KI-Expertinnen, Anbieter und Anwenderinnen zusammenbringt, um das Potenzial der Künstlichen Intelligenz auszuschöpfen. Dabei fungieren Forschende des Fraunhofer IPK mit ihren umfassenden Erfahrungen in der digitalisierten Produktentstehung als Wissensträger und gestalten das Projekt maßgeblich mit. Der Marktplatz bietet neben dem intelli­genten Matching von Dienstleistenden und Unternehmen auch einen Raum für siche­-ren Datenaustausch und Datensouveränität. In Zukunft sollen ein App-Store und ein Werkzeugkasten für KI-Lösungen das Leistungsspektrum des KI-Marktplatzes erweitern. Durch das »Plug and Play«-Prinzip sollen kleine und mittelständische Unternehmen KI-Anwendungen selbst zusammenstellen und in ihre Prozesse integrieren können, ohne dass sie dafür einen Dienstleister beauftragen müssen.

 

Pilotprojekte zeigen, was der KI-Marktplatz kann

Wie der Marktplatz bestmöglich funktioniert und was er leisten kann, wird derzeit in sechs Pilotprojekten untersucht. Unternehmen und Forschungseinrichtungen erarbeiten darin gemeinsam KI-Lösungen für konkrete Anwendungsfälle aus ver­schiedenen Domänen – von intelligenter Produktbeobachtung über KI-basierte Fahrzeugdiagnose bis hin zu KI-gestützter Herstellbarkeitsanalyse. Hier werden erste Anwendungen für die Produktentstehung entwickelt, getestet und umgesetzt, um anschließend auch den Nutzerinnen und Nutzern des KI-Markt­platzes zur Verfügung gestellt zu werden.

Unternehmen fehlt die KI-Expertise, KI-Anbietern der Zugang zu Kunden. Die Lösung: eine Plattform.

Eines dieser Pilotprojekte ist die Integration von KI in Computer Aided Design (CAx) beim Landmaschinenkonzern CLAAS. Forschende des Fraunhofer IPK konzipieren gemeinsam mit den Anwenderinnen und Anwendern bei CLAAS ein intelligentes Gleichteilemanagement und setzen es auch bereits prototypisch um. Ausgehend von einer Merkmalsextraktion werden CAD-Modelle zunächst anhand ihrer Geometrie, später auch hinsichtlich Funktion, klassifiziert. Fehlende Stammdaten und weitere Meta-Daten werden ergänzt. Ziel ist es, die Teileanzahl in der Bestandsdatenbank zu reduzieren. Während der Konstruktion können außerdem den Entwicklerinnen und Entwicklern potenzielle Gleichteile, aber auch Evolutionsstufen vorgeschlagen werden, die den Aufwand der Konstruktion verringern können. In Zukunft könnten so durch versehentliche Doppelentwicklungen verursachte Kosten reduziert werden, ohne den notwendigen kreativen Freiraum der Entwickelnden einzuschränken. 

Der KI-Marktplatz

Hier geht's direkt zur Webseite des KI-Marktplatzes!