Mikrostrukturierte Zahnimplantate

Zahnimplantate sind teuer. Ab 1000 Euro aufwärts kostet der Zahnersatz, der aus einer künstlichen Zahnwurzel, einem Verbindungsstück und dem eigentlich sichtbaren Zahnersatz besteht. Wenn sich aufgrund der Biofilmbildung Bakterien an der Oberfläche des Implantats ansiedeln, kann das zu schweren Entzündungen oder sogar zum Verlust des Implantats führen. Die sogenannte Periimplantitis geht mit einer starken Immunreaktion einher und kann Mundhöhle und sogar Kieferknochen langfristig schädigen. Am Fraunhofer IPK wird deswegen erforscht, wie die Oberflächen von Zahnimplantaten mithilfe von Lasern so bearbeitet werden können, dass Bakterien die Ansiedlung erschwert wird.

Dafür werden im Rahmen des Projekts neuartige mikrostrukturierte Oberflächen für Zahnimplantate entwickelt, welche selektiv durch die Mikrostrukturierung als auch durch die veränderte Oberflächenchemie die Ansiedlung von Bakterien auf der Schaftoberfläche beeinflussen. Mit Ultrakurzpulslaserbearbeitung hergestellte Mikrostrukturen sind zum Beispiel bis um ein Dreifaches kleiner als die Bakterien selbst. Zusätzlich wird systematisch eine Ursache-Wirkung-Beziehung erarbeitet, indem das Ansiedlungsverhalten von Bakterien auf strukturierten Zahnimplantatoberflächen untersucht wird.