KARDIA – Kardiovaskuläre Applikationen von RNA durch integriertes Arzneiträgersystem

Im Projekt »KARDIA« entwickelt das Fraunhofer IPK eine neuartige, minimalinvasive Therapie, bei der RNA-Wirkstoffe gezielt über beschichtete Ballonkatheter in die Gefäßwand eingebracht werden. Durch die Verkapselung in Lipid-Nanopartikeln und eine bioresorbierbare Trägermatrix soll die Wirkung deutlich gesteigert werden, während Nebenwirkungen und Kosten sinken. Ziel ist eine sichere, lokal wirkende Behandlung von Gefäßerkrankungen wie dem abdominellen Aortenaneurysma.

Im Kooperationsprojekt zwischen dem Fraunhofer IPK und der Deutschen Forschungsgemeinschaft wird – exemplarisch für die Behandlung des abdominellen Aortenaneurysmas (AAA) – eine lokal wirkende, minimalinvasive Plattform zur gezielten Abgabe von RNA-Therapeutika in Blutgefäße entwickelt. Dazu wird eine therapeutische RNA in hochstabilen Lipid-Nanopartikeln (LNP) verkapselt. Anschließend werden diese LNP in eine bioresorbierbare, kristalline Trägermatrix eingebettet und die Kombination auf einen Ballonkatheter aufgebracht. Durch die direkte Applikation an die Gefäßwand soll die Effektivität deutlich steigen, während systemische Nebenwirkungen und die benötigte Wirkstoffmenge massiv reduziert werden.

 

Technisch stützt sich das Projekt auf drei Säulen:

  1. Die FDmiX-Technologie zur Verkapselung des RNA-Wirkstoffs in stabile homogene LNP mit hoher Verkapselungseffizienz
  2. Die Entwicklung einer polymerbasierten Trägermatrix, welche die LNP schützt und eine kontrollierte Freisetzung über mehrere Tage ermöglicht
  3. Ein präzises, automatisiertes Beschichtungsverfahren, das eine gleichmäßige und prozesssichere Aufbringung der Trägermatrix auf Ballonkatheter erlaubt

Das Konsortium

Das Konsortium vereint komplementäre Expertise:

  • das Klinikum der Technischen Universität München verantwortet die Entwicklung des RNA-Wirkstoffs und die präklinische Erprobung
  • das Fraunhofer IPK steuert die LNP- und Beschichtungstechnologie bei
  • die InnoRa GmbH bringt Wissen über Ballonkatheterapplikationen und medizintechnische Prozessentwicklung ein

Um die Plattform zügig in die klinische Phase zu überführen, decken die Partner gemeinsam die Bereiche Grundlagenforschung, Material- und Prozessentwicklung sowie präklinische Validierung ab.