Die Arbeit auf dem Shopfloor ist heute anspruchsvoller als je zuvor. Maschinen werden komplexer in der Bedienung, Prozesse optimal einzustellen wird schwieriger, zugleich steigen die Qualitätsansprüche an das Fertigungsergebnis. Selbst hochqualifizierte, erfahrene Fachkräfte tun sich zunehmend schwer, Prozesse optimal zu fahren. Solches Personal an den Maschinen ist inzwischen aber vielerorts Mangelware – häufig agieren Fertigungsunternehmen mit Quereinsteigenden oder Zeitarbeitskräften, denen spezifisches Know-how zu den vorhandenen Anlagen fehlt.
Um unter solchen Bedingungen trotzdem eine bestmögliche Produktion zu gewährleisten, verfolgt das Fraunhofer IPK einen zweigleisigen Ansatz. Auf der einen Seite entwickeln wir kontextbasierte Assistenzsysteme, die Mitarbeitende in der Fertigung an genau dem Punkt abholen, an dem sie stehen. Sie vermitteln je nach Bedarf Prozess- oder Maschinenwissen, unterstützen bei der Umsetzung von Rüst- oder Wartungsarbeiten, gegebenenfalls in mehreren Sprachen. Dabei wird immer darauf geachtet, die Unterstützung so zu gestalten, dass Mitarbeitende sich weder entmündigt noch dem Prozess ohnmächtig ausgeliefert fühlen.
Auf der anderen Seite unterstützen wir Unternehmen dabei, ihr Personal bestmöglich für neue Aufgaben zu qualifizieren. Keine Assistenz der Welt wird in naher Zukunft die Entscheidungsfähigkeit von Menschen ersetzen, besonders in Ausnahmesituationen. Deshalb entwickeln wir Lernspiele und -umgebungen, die Mitarbeitende an neue Methoden heranführen sowie KI-basierte Tools, die Unternehmen bei der Identifikation geeigneter Weiterbildungsprogramme unterstützen.