Was wir selbst erfahren, bleibt besser im Gedächtnis hängen. Das machen sich Forschende am Fraunhofer IPK zunutze: mit Serious Games.

Sitzen Kinder versunken über einem Spiel, macht ihnen das nicht nur Spaß, vielfach lernen sie auch etwas. Schließlich bleiben Zusammenhänge am besten im Gedächtnis, wenn wir sie nicht nur erzählt bekommen, sondern eigenhändig erfahren. Was für Kinder gilt, gilt auch für Erwachsene. Daher lassen Forschende des Fraunhofer IPK Mitarbeitende von Unternehmen spielen – mit Bausteinen. »Damit finden sich die Mitarbeitenden schnell in der Realität selbst von komplexen Produktionsunternehmen wieder«, erläutert Jens Mathis Rieckmann, Wissenschaftler im Geschäftsfeld Unternehmensmanagement.
Wissen haptisch verankern
Mit den Steinen wird eine Bohrmaschinen-Fabrik simuliert. Dabei dient die Bohrmaschine als Beispiel, um netzartig verbundene Produktionsprozesse haptisch zu erleben und mit ihnen experimentieren zu können. »Anfangs stand vor allem eine Verschlankung der Prozesse im Vordergrund: Die Teilnehmenden übernehmen einen traditionellen Produktionsprozess, den sie Schritt für Schritt verschlanken und optimieren«, sagt Natalie Petrusch, die das Thema Serious Games gemeinsam mit Rieckmann vorantreibt. »Mittlerweile geht es in der ›Lernfabrik 5.0‹ um digitale Vernetzung und Menschen als Mittelpunkt des Produktionsprozesses von morgen. Im Projekt ›Competitive Sustainable Manufacturing‹ steht hingegen die nachhaltige Wertschöpfung im Vordergrund: Was tun, wenn ein Lieferant seine Zertifizierung verliert? Der Kundenwunsch bestimmt Dauer, Schwierigkeit und Schwerpunkt.«