Wer schon einmal ein Möbelstück ohne Anleitung aufgebaut hat, weiß, wie schwierig es sein kann, aus vielen Einzelteilen ein Ganzes zu schaffen. Ohne den übergeordneten Kontext, also das Wissen welches Möbelstück entstehen soll, ist ein erfolgreicher Zusammenbau nahezu unmöglich. Ähnlich verhält es sich mit Daten. In ihren Ursprungssystemen sind Anleitung und Zielkontext klar definiert. Innerhalb der gesamten Daten- und IT-Landschaft eines oder mehrerer Unternehmen ist dies jedoch weniger eindeutig. Es gibt viele übergreifende Fragestellungen und Informationsbedarfe, für die Kontexte bereits existieren oder erst geschaffen werden müssen. Anleitungen, in Form von aufbereiteten Datenmodellen und Definitionen für Informationsaggregation und Datenintegration, existieren oft nicht oder nur implizit in individuellen Implementierungen. Durch semantische Datenintegration werden all diese Aspekte formal und explizit in einem Modell abgebildet. Der Kontext wird somit greifbar und kann optimiert oder je nach Anwendung erweitert werden.
Ein Vergleich als Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Bausatz für ein Bücherregal und verschiedene Dokumente und Informationen dazu:
Anleitung:
- Schritt-für-Schritt-Anweisungen zum Zusammenbau
- Bilder der einzelnen Schritte
Teileliste:
- Liste aller benötigten Teile mit Nummern und Beschreibungen
- Anzahl der benötigten Teile (z. B. 4 Schrauben, 2 Seitenwände)
Werkzeugliste:
- Liste der Werkzeuge, die für den Zusammenbau benötigt werden (z. B. Schraubendreher, Hammer)
Aufbau:
Um das Bücherregal erfolgreich aufzubauen, müssen Sie die Informationen aus der Anleitung, der Teileliste und der Werkzeugliste kombinieren und verstehen, wie sie zusammenhängen. Zum Beispiel:
- Die Anleitung sagt Ihnen, dass Sie im ersten Schritt zwei Seitenwände (Teil 1) und vier Schrauben (Teil 2) benötigen.
- Die Teileliste gibt Ihnen detaillierte Informationen darüber, was Teil 1 (Seitenwand) und Teil 2 (Schraube) sind und wie viele Sie davon haben.
- Die Werkzeugliste informiert Sie, dass Sie einen Schraubendreher benötigen, um die Schrauben zu befestigen.
Durch die Integration und das Verständnis dieser Informationen können Sie das Bücherregal korrekt zusammenbauen. Die semantische Datenintegration hilft Ihnen dabei, die Bedeutung und den Kontext der einzelnen Informationen zu verstehen und sie sinnvoll zu kombinieren.
Semantische Datenintegration:
Mit unserem methodischen Vorgehen unterstützen wir Sie bei der Analyse von Nutzen sowie bei der Identifikation von Fragestellung und Potenzialen für die Entwicklung eines Anwendungskontextes. Diesen beschreiben wir semantisch – klassischerweise in Ontologien modelliert – um ihn formal, standardisiert und maschineninterpretierbar festzuhalten. Zudem analysieren wir basierend auf dem entwickelten Kontext Ihre Datenlage und Informationsbedarfe aus verschiedenen Systemen für den Gesamtkontext. Identifizierte Daten werden entsprechend der Anforderungen für die Anwendung aufbereitet und bereinigt, um sie durch geeignete Integrationsmechanismen innerhalb einer den Anwendungszweck unterstützenden Architektur nach dem vorgegebenen Kontext zu integrieren. So stellen wir durch semantische Datenintegration eine Datendurchgängigkeit und Verfügbarkeit im entsprechenden Anwendungskontext entlang des Produktlebenszyklus sicher. Dabei bieten wir Expertise und Unterstützung in der Entwicklung, Implementierung, Anwendung sowie Pflege und Erweiterung innerhalb der semantischen Datenintegration.