Produktivitätssteigerung für den Offshore-Pipelinebau

Rundschweißnaht an einem 36“ Rohr mit 16 mm Wandstärke
© Fraunhofer IPK
Rundschweißnaht an einem 36“ Rohr mit 16 mm Wandstärke

Der Bedarf an Energieträgern wie Erdöl und Erdgas steigt weltweit kontinuierlich an. Daher entstehen ständig neue Transportwege für diese Energieträger. Zur Effizienzsteigerung im Pipelinebau adaptiert das Fraunhofer IPK neuartige Schweißverfahren für den Offshore-Einsatz.

Pipelines über den Meeresboden bieten eine aus technischer, ökologischer und wirtschaftlicher Sicht sinnvolle Lösung für den Transport von Energieträgern. Zur Verlegung dieser Pipelines ist der Einsatz von spezialisierten und teuren Verlegeschiffen erforderlich. Die Schiffe schaffen je nach Meerestiefe und Tiefgang zwischen 500 Metern und 2,5 Kilometern pro Tag, womit für 1 km Leitung Kosten zwischen 0,5 – 1 Mio. Euro entstehen.

Zur Kostenreduzierung werden am Fraunhofer IPK neue und produktivere Schweißverfahren für den Pipelinebau ausgelegt. Eingesetzt wird dabei halborbitales Laserstrahl-Hybridschweißen. Dieses Verfahren bietet einen hohen Automatisierungsgrad und erreicht so eine reproduzierbare Qualität der Schweißergebnisse. Rohrabschnitte mit einer Wandstärke von 16 mm können damit mit einer maximalen Geschwindigkeit von 2,5 m/min geschweißt werden. Im Vergleich zu bisher eingesetzten Lichtbogen-Verfahren wird die Anzahl von Fülllagen reduziert, weniger Zusatzwerkstoff benötigt und weniger Energie verbraucht. Die Schweißzeit kann um bis zu 70 % verringert werden, womit ein deutlich höherer Durchsatz im Offshore-Pipelinebau möglich wird.