Was ist PLM?

Mit Product Lifecycle Management Wertschöpfungsprozesse übersichtlich abbilden.

PLM (Product Lifecycle Management) ist ein integrierter Managementansatz, der die gesamte Lebensdauer eines Produkts abdeckt - von der Konzeption über die Entwicklung, Fertigung, Vertrieb bis zur Retoure, Wartung und Entsorgung. PLM umfasst alle Prozesse, IT-Systeme und Daten, die mit einem Produkt in Verbindung stehen.  

Warum ist Product Lifecycle Management wichtig und wofür wird es eingesetzt?

PLM wird in Unternehmen eingesetzt, um die Planung, Organisation und Kontrolle von Produktentwicklungsprozessen unter Berücksichtigung des gesamten Produktlebenszyklus sicherzustellen. PLM ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie und trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und zu gewährleisten, dass die Produkte den Anforderungen der Kunden entsprechen.

Welche Vorteile bringt PLM?

Ein PLM-System verbessert die Zusammenarbeit, die Kommunikation und Koordination zwischen allen Beteiligten innerhalb und außerhalb des Unternehmens. So können Produktentwicklungsprozesse entlang des gesamten Lebenszyklus effizient geplant, organisiert und kontrolliert werden. PLM ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie und trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern und gewährleistet, dass Produkte den Anforderungen der Kund*innen entsprechen.


Konkrete Vorteile für Unternehmen sind:

  1. Durch die gezielte Verwaltung von Produktinformationen können Unternehmen ihre Effizienz steigern und Kosten reduzieren.
  2. Bessere Planung und Kontrolle in der Produktentwicklung erhöht die Qualität der Produkte und die Zufriedenheit der Kunden.
  3. Dank verbesserter Kommunikation können Entscheidungen besser getroffen werden, was die Zeit bis zum Markteintritt von Produkten verkürzt.
  4. Die durch das PLM geschaffenen definierten und integrierten Zugänge   zu den produktbezogenen Daten stellen sicher, dass alle Informationen immer aktuell sind. So können Änderungen schnell umgesetzt werden.

Wer ist im Unternehmen für die PLM-Einführung verantwortlich?

Die Einführung eines Produktdatenmanagements ist ein komplexer Prozess, der viele verschiedene Fachkräfte und Abteilungen im Unternehmen involviert. Daher sind eine gründliche Planung, Umsetzung und Überwachung der PLM-Einführung unerlässlich. Sie sollte von einem dedizierten Team übernommen werden.

PLM-Weiterbildung:
Zertifikatsprogramm »PLM Professional«

 

Die Leitung übernimmt meist ein erfahrener PLM-Manager, der die strategische Ausrichtung der Einführung sicherstellt. Um die Nutzung der PLM-Lösung auf lange Sicht sicherzustellen, ist es wichtig, die Mitarbeitenden von Anfang an in das Projekt einzubeziehen und ihnen die Teilnahme an den notwendigen Schulungen zu ermöglichen.

Die Verantwortung für die PLM-Einführung hingegen liegt beim Vorstand. Die Unternehmensführung ist dafür verantwortlich, die Einführung zu unterstützen und ein dediziertes Team bereitzustellen.

Mit Product Lifecycle Management (PLM) werden Produktinformationen wie Design, Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Nutzen verwaltet und optimiert
© Adobe Stock
Die Einführung von PLM ist ein komplexer Prozess, der viele verschiedene Fachkräfte und Abteilungen im Unternehmen involviert. Daher ist eine gründliche Planung unerlässlich.

Wie kann eine breite Akzeptanz für Produktdatenmanagement im Unternehmen geschaffen werden?

Es ist unerlässlich, dass das Unternehmen ein definiertes Ziel hat, das es mit der Implementierung von PLM als Managementstrategie erreichen will. Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Einführung von PLM ist die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich mit dem neuen System auseinanderzusetzen und zu lernen, wie es funktioniert. Dies erfordert in der Regel eine Anlaufzeit, in der die Mitarbeitenden mit dem System vertraut gemacht werden sowie intensive und emphatische Kommunikation.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Unternehmen die Mitarbeitenden regelmäßig über die Fortschritte und Änderungen im PLM-System informiert. Product Lifecycle Management ist ein kontinuierlicher Prozess, der stetig weiterentwickelt werden muss. Ausgangspunkt für Veränderungen im PLM sind die Bedarfe der Entwicklungsabteilung, daher sollten Veränderungen stets auf die Anforderungen eingehen. So kann schnell ein gemeinsames Verständnis entstehen.

Wie wird der Produktlebenszyklus IT-technisch unterstützt?

Die IT-Unterstützung des Produktlebenszyklus ist eine sehr umfassende und komplexe Aufgabe, die häufig im Rahmen des Enterprise Architecture Managements adressiert wird. PLM fokussiert sich dabei auf die Produktsicht und die produktbezogenen Bedarfe. Zunehmend finden sich Ansätze, um individuelle IT-Umgebungen, die im Laufe eines Produktlebens mit einem Produkt arbeiten, an den notwendigen stellen zu integrieren.

Welche Innovationen / Neuheiten gibt es in der PLM-Welt?

Innovationen basieren im Kern auf einer zunehmend ausgestalteten Datendurchgängigkeit und dem Wechsel auf integrierende, servicebasierte Architekturen. Zunehmende Automatisierungen, teils unter Einsatz künstlicher Intelligenzen, reduzieren den Aufwand durch repetitive Aufgaben. Auch die späteren Lebenszyklusphasen werden in die Betrachtung mit einbezogen, Digitale Zwillinge entstehen und Feedback to Design Prozesse werden etabliert.

FAQ: Product-Lifecycle-Management (PLM)

Kann man vorhandene Software mit PLM verbinden?

Ja. Allerdings kann es je nach Software unterschiedlich aufwändig sein, die unterschiedlichen Systeme miteinander zu verbinden. Ferner ist dabei auch der Datenfluss entsprechend des logischen Ablaufs von Arbeitsweisen zu berücksichtigen.

Welche IT-Lösungen werden für Product Lifecycle Management benötigt?

Es werden vielfältige IT-Lösungen benötigt:

  • Ein integriertes System, das Produktdaten über die gesamte Lebensdauer eines Produkts verfolgt und aktualisiert.
  • Eine robuste Datenbank, in der sämtliche Produktinformationen gespeichert werden.
  • Ein leistungsstarkes Reporting-System, mit dem alle relevanten KPIs überwacht werden können.
  • Ein flexibles Framework, das Anpassungen an sich verändernde Bedarfe ermöglicht.
Was ist der Unterschied zwischen PDM und PLM?

PDM (Product Data Management) und PLM (Product Lifecycle Management) sind zwei unterschiedliche Ansätze, um mit Herausforderungen eines Produktlebens umzugehen. Das PDM konzentriert sich auf die Verwaltung der Daten, während das PLM ein ganzheitlicher Managementansatz ist, der alle Aspekte eines Produktlebenszyklus abdeckt. Für die unterschiedlichen Betrachtungsumfänge des PDM und PLM existieren jeweilige IT-Systeme, welche – eine entsprechende IT-Architektur vorausgesetzt – hilfreiche Funktionen bieten können.

Dabei konzentrieren sich PDM-Systeme hauptsächlich auf die Verwaltung von Produktdaten, wie Modelle, Zeichnungen, Spezifikationen, Dokumentationen und Versionen. Sie ermöglichen die Zentralisierung, die Sicherung von Daten und die Verwaltung von Zugriffsrechten und Genehmigungsprozessen.

PLM-Systeme sind ein umfassenderes Konzept, das PDM integriert und um weitere Funktionen, wie Projektmanagement, Produktentwicklung, Produktionsplanung und -steuerung, Qualitätsmanagement, Kundenbetreuung und Produktpflege erweitert. PLM-Systeme ermöglichen es Unternehmen den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, von der Idee bis zur Markteinführung und darüber hinaus, zu verwalten.

In der Praxis werden die Begriffe häufig synonym verwendet, da beide Systeme eng miteinander verknüpft sind und oft in ein gemeinsames System integriert werden.

In welchen Eigenschaften unterscheiden sich PLM-Systeme der verschiedenen Anbieter?

Die meisten Systeme bieten eine integrierte Umgebung, in der Entwicklungs- und Fertigungsprozesse unterstützt werden. Die Wahl des richtigen PLM-Systems hängt von den Anforderungen des Unternehmens ab.

Dabei unterscheiden sich die Systeme hauptsächlich in den Eigenschaften:

  • Funktionalität
  • Integrationsfähigkeit
  • Kompatibilität
  • Benutzerfreundlichkeit
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Support
Wie können unterschiedliche Systeme und Stakeholder in einem PLM-Ansatz integriert werden?

Um verschiedene Systeme und Interessengruppen erfolgreich in ein PLM-Konzept zu integrieren, müssen folgende Fragen beantwortet sein:

  • Wie müssen die Daten zwischen den Systemen ausgetauscht werden?
  • Welche Schnittstellen werden zwischen den Systemen verwendet?
  • Wie sollen die Arbeitsabläufe zwischen den Systemen aussehen?

Für die Daten muss ein Governance-Modell festgelegt werden.

Welche Module in PLM-Systemen bieten Systemanbieter an und wie unterscheiden sie sich?

Die meisten Systemanbieter bieten folgende Module in ihren PLM-Systemen an:

  • Konstruktion
  • Zeichnungsverwaltung/CAD
  • Stücklistenverwaltung
  • Dokumentenverwaltung
  • Change-Management
  • Produktkonfiguration und
  • Releasing

Die Systeme unterscheiden sich in den Funktionen und der Leistungsfähigkeit.

Wie können mit PLM Kosten, Risiken und Sicherheiten im Kontext technischer Anforderungen verwaltet werden?

Für die Disziplinen der Produktentwicklung können geeignete, und dem Unternehmen angepasste Methoden entwickelt werden welche durch adaptierte IT-Systeme, teils im PLM integriert, unterstützt werden.

Welche PDM-Systeme gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von PDM-Systemen, die verschiedene Funktionen bieten. Die häufigsten sind:

  • DMS- (Dokumentenmanagementsysteme: hauptsächlich Verwaltung von Dokumenten)
  • ERP- (Enterprise-Resource-Planning-System): umfassenderer Ansatz mit Funktionen wie Finanzen, Lagerhaltung, Produktion und Vertrieb) und
  • PLM- (Product-Lifecycle-Management-System: Produktentwicklung und -planung)
Was muss bei PLM-Software beachtet werden?

Bei der Wahl der Software sollte darauf geachtet werden, dass es zur Arbeitsweise und den daraus entstehenden Bedarfen passt, alle relevanten Daten verarbeiten kann und einfach zu bedienen ist. Auch die Kompatibilität mit anderen Systemen ist entscheidend. Schließlich muss das PLM System in der Lage sein, sich in ein bestehendes IT-Umfeld einzufügen.