Der wesentliche Forschungsauftrag des Forschungszentrums naProKi liegt in der Reduzierung des Energie- und Materialverbrauchs in der Produktion. Dazu sollen ressourcenschonende Fertigungsverfahren und effiziente R-Strategien entwickelt werden. Unter R-Strategien werden Konzepte der Kreislaufwirtschaft wie Wiederverwenden (Reuse), Reparieren (Repair) oder Umnutzen / Weiterverwenden (Repurpose) verstanden. Der damit einhergehende reduzierte Verbrauch von Ausgangsmaterial stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Zur zukunftsfähigen Gestaltung von Produktionsprozessen gehört zudem ein flexibler Fertigungsansatz, der mit modularen und resilienten Produktionssystemen die Möglichkeit eröffnet, eine Fertigung jederzeit kurzfristig auf wechselnde Produktportfolios oder schwankende Auftragslagen einzustellen. Da mit dem Einsatz hochflexibler Fertigungssysteme zugleich die Komplexität in einer Produktion steigt, wird bei allen Entwicklungen der Mensch in den Mittelpunkt gestellt: Nutzerfreundlichkeit und unterstützende KI-Assistenzsysteme bilden einen integralen Bestandteil aller FuE-Projekte des Zentrums.
Besonders relevant ist dieser Ansatz für die Automobilindustrie, die sich aktuell starkem Transformationsdruck ausgesetzt sieht. Das Zentrum soll dem Bedarf des Wandels hin zu einer zukunftsfähigen Fahrzeugproduktion schwerpunktmäßig Rechnung tragen und die regionale Fahrzeugindustrie bei der Transformation unterstützen. Damit knüpft es an Aktivitäten des Regionalen Transformationsnetzwerks für die Fahrzeug- und Zulieferindustrie Berlin-Brandenburg (ReTraNetz-BB) an, in dem das Fraunhofer IPK wesentlicher Treiber ist. Das Ziel: geschlossene Wertstoffkreisläufe, digitalisierte Produktionsprozesse, Förderung nachhaltiger Mobilität, Maximierung der Ressourceneffizienz sowie die Entwicklung von Kreislauf- und Service-Geschäftsmodellen. Diese Ziele stehen im Einklang mit den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Vereinten Nationen.