Die industrielle Bildverarbeitung, auch als maschinelles Sehen bekannt, beabsichtigt automatisierte Systeme in die Lage zu versetzen visuelle Informationen zu verstehen und zu interpretieren. Vom Standpunkt der Produktionstechnik zielt dies vor allem auf Fertigungsumgebungen ab. So sollen Maschinen in die Lage versetzt werden bei repetitiven Aufgaben menschliche Sehfertigkeiten zu replizieren oder sogar zu übertreffen.
Im Produktionskontext umfasst das maschinelle Sehen sechs wesentliche Aufgaben:
- Bildaufnahme: Erfassen von visuellen Daten aus verschiedenen Quellen wie Kameras, Sensoren oder anderen Bildgebungsgeräten, die in Produktionsprozessen eingesetzt werden.
- Bildverarbeitung: Analyse und Manipulation der erfassten Bilder zur Verbesserung von Merkmalen, Rauschreduzierung oder Extraktion relevanter Informationen für produktionsrelevante Aufgaben.
- Merkmalsextraktion: Identifizierung spezifischer Muster, Formen, Farben oder anderer visueller Elemente innerhalb der verarbeiteten Bilder, die für produktionsbezogene Aufgaben entscheidend sind.
- Objekterkennung: Kategorisierung und Identifizierung von Objekten oder Komponenten anhand ihrer visuellen Merkmale, ein entscheidender Aspekt für Qualitätskontrolle und effiziente Produktionsprozesse.
- Szenenverständnis: Über die Einzelobjekte hinausgehendes Verständnis des Gesamtkontexts einer Produktionsumgebung, Erkennen von Beziehungen zwischen verschiedenen Elementen in der Szene.
- Entscheidungsfindung: Nutzung der analysierten visuellen Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen oder automatisierte Aktionen im Produktionsablauf auszulösen.
Die industrielle Bildverarbeitung spielt eine entscheidende Rolle in Produktionsanwendungen, darunter Qualitätskontrolle, Prozessoptimierung und Automatisierung. Ihre Integration in Produktions- und Montageprozesse sowie in die (Intra-)Logistik verbessert die Effizienz, reduziert Fehler und trägt insgesamt zur Produktivität bei